Das Damwild
Das Damwild gehört zur Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla, zur
Familie der Hirsche (Cervidae) in die Unterfamilie Echte Hirsche (Cervinae)
Vorkommen:
Ursprünglich in ganz Mitteleuropa verbreitet, wurde das Damwild während
der letzen Eiszeit nach Südosteuropa und Vorderasien verdrängt. Im 16.
Jahrhundert wurde es aus Zuchtbeständen Dänemarks nach Deutschland
wieder eingeführt. Aus diesen Stücken erwuchs Mitteleuropas neue
Damwildpopulation.
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Lebensraum:
Das Damwild beansprucht eine parkähnliche Kulturlandschaft mit
gleichen Anteilen von Wald, Feld und Wiese, insbesondere einen
Waldbestand mit Lichthölzern (Lärche, Kiefer, Weiden, Birken
etc.), Mischholz und Strauchflora. Das Damwild ist ein
ausgesprochener Kulturfolger, das auch mit wenig Wald auskommen
kann (ähnlich dem Rehwild).
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Erscheinungsbild:
Das Damwild wechselt zweimal im Jahr die Fellfärbung. Im Juni,
bei der Sommerfärbung, ist die Oberseite hell-rötlichbraun mit
weißen Flecken, die Unterseite weißlich; bei der Winterfärbung
ist die Oberseite dunkelbraun. Gelegentlich kommt auch fast ganz
schwarzes und fast weißes Damwild vor. Das Damwild hat einen weißen
Spiegel (Fleck am Hintereil), der schwarz umrandet ist und einen
ebenfalls schwarz umrandeten Wedel (Schwanz). Der Damhirsch trägt
ein Geweih, das jährlich im April/Mai abgeworfen wird. Das
Damtier (weibliches Stück) ist kahl. Es hat eine Schulterhöhe
von 0,75 - 1,00 m und eine Körperlänge von ca. 1,4 m (Damhirsch)
bzw. 1,2m (Damtier).
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Lebensweise:
Das Damwild ist ausgesprochen gesellig und lebt in
unterschiedlich großen Rudeln (bis 80 Stück). Nur in der
Setzzeit (Juni/Juli) trennt sich das Tier (Weibchen) vom Rudel und
bleibt in Hörnähe des ruhenden Kalbes. Das Hirschrudel führt
der stärkste Hirsch. Nur in der Brunftzeit, etwa im November,
bilden Hirsche und weibliche Tiere ein gemeinsames Rudel, das sich
während der Zeit des Geweihabwurfes wieder auflöst. Damwild ernährt
sich vorzugsweise von Gräsern und Kräutern, Blättern, Knollen
und Wurzeln. Gelegentlich schält es auch die Rinde von Ahorn und
Esche. |
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Fortpflanzung:
Die Brunft beginnt Mitte Oktober (Höhepunkt gegen Ende
Oktober) und endet Mitte November. Die Hirsche tragen
untereinander Brunftkämpfe aus, die jedoch mehr zeremoniellen
Charakter haben. Der Brunftschrei des Hirsches ist weniger
melodisch als der des Rothirsches und ähnelt einem lang
anhaltenden, rasselnden Rollen, das an- und abschwillt. Nach 33
Wochen Tragzeit werden im Juni i.d.R. ein bis zwei Kälber
geboren. Kälber werden bis zum 10. Lebensmonat gesäugt. Damwild
kann über 30 Jahre alt werden, in freier Wildbahn jedoch meist
nicht älter als 20 Jahre. |
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Sinnesleistung:
Das Damwild orientiert sich in erster Linie mit dem
Gesichtssinn. Sein Sehvermögen gilt als das beste unter den
heimischen Schalenwildarten. Auch der Geruchssinn ist sehr gut, während
es Geräusche weniger gut wahrnimmt.
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Geweih:
Das erste Geweih (Spieße ohne Rosen) schiebt der Damhirsch im
Mai/Juni des zweiten Lebensjahr. Bereits mit dem 2. Kopf (drittes
Jahr) bilden sich Aug- und Mittelsprossen und schwache Schaufeln.
Weitere Entwicklungsstufen: angehender Schaufler (Löffler),
Halbschaufler und Vollschaufler. Die auf der Rücksteite gezackte
Schaufel weist viele Enden auf. Das unterste, oft besonders lange
Ende heißt Schaufelhaken, Dorn oder Sporn. Die Geweihe werden im
August/September gefegt und im April abgeworfen. Als Abnormitäten
kommen zuweilen Doppelköpfe vor (die alten Geweihe werden nicht
abgeworfen und es bildet sich ein neues darum).
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